Tummelfeld und Kompass für Investoren

    Fünf innovative Basler Startups schafften den Sprung in die Top 100

    Zwar belegten nur zwei Basler Startup-Unternehmen einen Spitzenplatz in den Top 20 der Top 100 Swiss Startup Awards, aber in der Region werden dennoch Innovation und Startups kräftig unterstützt. Zum Beispiel mit dem Projekt Projekt «Innovation Basel».

    (Bild: Bilddatenbank Basel-Stadt / zVg) Die Novartis – Knapp hinter der Roche auf Platz drei in der Schweiz beim Marktwert

    Zwei der weltweit wertvollsten Firmen kommen aus Basel: Mit Roche und Novartis gehören zwei Basler Pharmaunternehmen zu den wertvollsten börsenkotierten Unternehmen weltweit. Unter den wertvollsten 300 Firmen finden sich sechs weitere Schweizer Unternehmen. Der Zuger Rohstoffkonzern Glencore schafft es mit einem Marktwert von 70 Milliarden Dollar auf den 148. Rang, es folgen der Industrieversicherer Chubb auf Platz 187, die Grossbank UBS auf Rang 193, der Luxusgüterriese Richemont auf Platz 239, der Technologiekonzern ABB auf Rang 255 und der Versicherungskonzern Zurich auf Platz 276. In der aktuellen Analyse der Marktkapitalisierung der 100 am höchsten bewerteten Unternehmen weltweit liegen erstmals nur Technologie- und Internetkonzerne auf den Spitzenplätzen. Die Rangliste wird jeweils halbjährlich von vom Beratungsunternehmen EY erstellt. Apple liegt nach wie vor an erster Stelle mit einem Marktwert von 905 Milliarden Dollar. Dahinter folgen mit Amazon, Alphabet, Microsoft und Facebook vier weitere Digitalkonzerne aus den USA. Die Plätze 6 und 7 werden von den chinesischen Internetkonzernen Alibaba und Tencent eingenommen.

    Insgesamt schaffen es drei Schweizer Firmen in die Top 100. Hinter Nestlé, das mit einem Marktwert von 233 Milliarden Dollar auf Platz 21 liegt, rangieren Roche (188 Milliarden Dollar) und Novartis (186 Milliarden Dollar) auf den Plätzen 34 und 35.

    Fünf Basler Startups im 2018 unter den Schweizer Top 100
    Im Schweizer Vergleich mischt also Basel im Grosskonzern-Vergleich an der Spitze mit. Im Bereich innovativer Startups jedoch liegt die Grossregion Basel hinter Lausanne und Zürich, wie die Rangliste beim Swiss Startup Award verrät. 100 Experten wählen hierbei die 100 besten Startups der Schweiz. Dieser Award mit der Liste der Top 100 Startups der Schweiz hat sich den Ruf als gute Orientierungshilfe für Investoren und Gründer erwiesen.

    (Bild: Pexels / zVg) Innovation – der Top-Treiber für die Startups – auch für jene aus der Grossregion Basel

    Immerhin belegen aber auch Startups aus der Region sehr honorable vordere Plätze wie beispielsweise Allthings Technologies (Platz 11), Crispr Therapeutics (Platz 20 und MaxWell Biosystems (Platz 23). Total fünf aus der Region schafften den Einzug in die Top 100, denn auch die Inofea AG, die eine nanotechnologische Plattform kreierte, bei welcher sich Enzyme schützen lassen und mit neuen Eigenschaften angereichert werden (Platz 100) und die Cellestia auf Rang 48. Nach 18 Jahren Forschungserfahrung um CEO Michael Bauer verfügt man in dessen Team über viel Knowhow und will dieses zur Entwicklung von Medikamente nutzen, die gegen verschiedene Formen von Krebs eingesetzt werden sollen.

    Geniale Idee mit Digitalisierung von Gebäuden
    Den besten Platz, und zwar einer in den Top 12, belegte Allthings Technologies. Die App verwandelt Gebäude in digitale Produkte. Über die Allthings Plattform erhalten Gebäudenutzer Zugang zu digitalen Diensten, die den Alltag erleichtern, Menschen verbinden und die Kommunikation verbessern. Immobilieneigentümer profitieren von einer besonderen Transparenz in Gebäuden, Quartieren und ganzen Portfolios. Dank des modularen und offenen Aufbaus der Allthings Plattform können Dienste von Dritten wie in einem App Store für Gebäude beliebig eingebunden werden.

    Das Unternehmen wurde 2013 als Spin-Off der ETH Zürich in Basel gegründet und hat Standorte in Basel, Berlin, Frankfurt am Main und Freiburg im Breisgau. Das 60-köpfige Team hat das Ziel, das Leben in Gebäuden nachhaltig zu verbessern. Als digitaler Vorreiter der Branche wurde Allthings mit zahlreichen Preisen ausgestattet und zählt einige der grössten Immobilienunternehmen Europas zu seinen Kunden.

    Das Proptech-Startup hat erst kürzlich eine neue Finanzierungsrunde mit 13.7 Millionen Franken abgeschlossen mit dem Credit Suisse Asset Management Global Real Estate die Zusammenarbeit ausgebaut. Seit Anfang Jahr sind 4‘500 Wohnungen an die App angeschlossen, im Frühjahr kamen vier grosse Geschäftsliegenschaften hinzu. Ab Herbst werden 7‘000 weitere Wohnungen an den Service angebunden.

    Basler Startups traditionell stark in Life Sciences
    Auf Rang 20 landete das noch keine zwei Jahre alte Basler Unternehmen Crispr Therapeutics. In ihrer kurzen Geschichte hat man bereits zwei Finanzierungsrunden durchgezogen, die insgesamt 89 Millionen Dollar eingebracht haben. Die Investoren sind überzeugt, dass die Genombearbeitungstechnologie CRISPR-Cas9 bahnbrechend ist und zu neuen Wirkstoffen gegen Krankheiten mit genetischen Ursachen führen kann. MaxWell Biosystems seinerseits entwickelt und vertreibt die fortschrittlichste Plattform zur Abbildung von Hirnzellen für die Untersuchung des klinischen Potentials von Medikamenten. Die Technologie umfasst einen integrierten Sensorchip sowie Datenerfassungshardware und -software und liefert Testresultate in nie dagewesener Genauigkeit. Diese Lösung kann die präklinische Wirkstoffentwicklung und die Neurowissenschaften insgesamt massgeblich vorantreiben.

    Begehrter «Innovation Basel»-Preis
    Es gibt in Basel viele Bestrebungen, innovative Startups zu unterstützen. So prämieren zum Beispiel die Basler Zünfte und Ehrengesellschaften mit dem Projekt «Innovation Basel» und mit Unterstützung des Gewerbeverbandes Basel-Stadt zum dritten Male innovative Geschäftsideen. Die Bewerbungsfrist ist soeben abgelaufen und man darf gespannt sein, welche Projekte aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Dienstleistungen, Soziales, Kultur, Sport und vielem mehr für die aktuelle Ausgabe des Wettbewerbs eingereicht wurden und wer das Rennen machen wird. Voraussetzung für die Teilnahme: Die Idee muss einen Bezug zur Region Basel aufweisen. Die Präsentationen der zehn Finalisten und deren Prämierung finden am 29. November statt (mehr Infos unter www.innovationbasel.ch).

    Grosse Unterstützung
    Das Engagement der Zünfte und Ehrengesellschaften findet Anklang, das zeigen viele die spannenden Projekte vom letzten Jahr. Gewonnen hatte 2017 «Sanglier – Ein Stück wilde Schweiz»; ein Projekt, bei dem Wildschweinhäute, die sonst entsorgt würden zu Taschen verarbeitet werden. Zudem wächst auch die Gruppe der Partner. Neben dem Gewerbeverband Basel-Stadt und weiterer regionaler Organisationen ist neu auch die Christoph Merian Stiftung (CMS) mit dabei. Ebenso findet eine enge Zusammenarbeit mit der Startup Academy Basel statt. Das Grösste Startup Netzwerk in der Region unterstützt die Gewinner von «Innovation Basel» mit Begleitprogrammen im Wert von 12’000 Franken.

    JoW, div. Quellen


    Startup-Regionen-Ranking:

    Zürich und Waadt vor Basel und Genf

    Lausanne bleibt das Mekka der Schweizer Start-ups. In der Rangliste «Top 100 – die besten Start-ups der Schweiz» platzieren sich fünf Unternehmen aus der EPFL-Stadt unter den ersten zehn. Auch eine Firma aus Fribourg und eine aus Genf schaffen es in die Top-Ränge, die Deutschschweiz hat also ganz vorne Aufholbedarf. Das beste Schweizer Start-up ist laut dem Ranking, das von 100 Experten zusammengetragen wird, zum zweiten Mal in Folge die Lausanner Firma L.E.S.S. mit stromsparenden Lichtquellen, die dünner als ein menschliches Haar sind und herkömmlichen LEDs Konkurrenz machen wollen. Den zweiten Platz belegt ein weiteres Jungunternehmen aus der Romandie: Fünf Jahre nach dem Firmenstart hat das Freiburger Jungunternehmen Bcomp mit superleichten naturfaserverstärkten Werkstoffen den kommerziellen Durchbruch bereits geschafft, schreiben die Studienautoren. Auf dem dritten Platz landet das Zürcher Start-up Knip, welches an der digitalen Transformation der Versicherungswirtschaft arbeitet und nicht nur den nationalen, sondern auch den deutschen Markt aufmischen will. Daneben hat es Ava sowie der Buchhaltungssoftware-Anbieter bexio aus Rapperswil in die Top 10 geschafft. Bei Ava sticht heraus, dass das Medtech-Unternehmen letztes Jahr noch auf Rang 98 stand. Die ersten zehn Ränge widerspiegeln dabei den Rest der Rangliste. Trotz 39 neuen Firmen in den Top 100 herrscht bei der Verteilung nach Kantonen Stabilität im Vergleich mit den Vorjahren. An der Spitze liegen Zürich und die Waadt, es folgen mit deutlichem Abstand Basel-Stadt und Genf. Erfreulich ist, dass es 23 Software-Firmen in die Top 100 geschafft haben. 18 Firmen kommen aus dem Bereich Internet/Mobile. Demgegenüber stehen «lediglich» 18 Biotech-, 14-Medtech und 10 Cleantech-Unternehmen. 13 Jungfirmen wurden der Branche Elektronik/Mechanik zugeordnet, 4 der Kategorie «Mikro-/Nanotechnologie».

    Quelle: Venturelab

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