In der Region wird mit Nachdruck Lobby für Elektromobilität betrieben
Mit der Bereitstellung von Ladesäulen und einer flächendeckenden Information wird in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft Lobby im Bereich Elektromobilität betrieben. Im Vergleich zur Restschweiz gehören die beiden Kantone zu den Progressivsten.
Werden die Beiden Basel zum Testfeld und zur Vorzeige-Pilotregion in Sachen Ladeinfrastruktur zur Unterstützung und Promotion von Elektromobilität? Das Amt für Umwelt und Energie (AUE) hatte bereits 2014 zusammen mit dem Amt für Mobilität, dem Lufthygieneamt beider Basel, der IWB und dem Kanton Baselland (Amt für Umweltschutz und Energie, Tiefbauamt, EBL und EBM) eine Studie zur Entwicklung der E-Mobilität in der Region Basel und zur erforderlichen Ladeinfrastruktur erstellt und publiziert. Daraus folgte eine Vertiefungsstudie zum Thema Massnahmen zur Förderung der E-Mobilität und zur Frage einer Ladeinfrastruktur auf Allmend, die 2015 fertig erstellt wurde.
Daraufhin wurde mit Nachdruck an der Realisierung von Ladesäulen-Installationen gearbeitet, unter anderem auch finanziert aus dem von der Regierung gesprochenen Kredit Kredit für die 2000-Watt-Gesellschaft . Das Resultat zum jetzigen Zeitpunkt: In Basel gibt es jetzt weitere fünf öffentlich zugängliche Stationen für ein effizientes und schnelles Laden von Elektrofahrzeugen. Gemeinsam mit Immobilien Basel-Stadt hat IWB drei Parkhäuser des Kantons Basel-Stadt mit Ladestationen ausgestattet. Damit gibt es im Kanton Basel-Stadt in Kürze zwölf Ladestationen im öffentlichen Raum.
Bis Ende 2016 total 20 Ladestationen im Stadtgebiet
Die IWB hat, zusammen mit Partnern, bereits sieben öffentliche Ladestationen im Kanton Basel Stadt erstellt. Hinzu kommen jetzt weitere in den Parkhäusern Elisabethen, Steinen und Storchen. An insgesamt fünf speziell markierten und für Elektrofahrzeuge reservierten Parkplätzen werden Ladestationen von IWB montiert. In Planung ist die Installation von drei weiteren Ladestationen im Parkhaus City. Das Basler Energieversorgungsunternehmen nutzt schon seit Jahren eigene Elektrofahrzeuge und Ladesäulen. Bis Ende 2016 will das Unternehmen auf dem Gebiet des Kantons Basel-Stadt insgesamt 20 Ladestationen errichten. Je nach Bedarf und Marktentwicklung bei den Elektrofahrzeugen sieht IWB auf diesem Gebiet ein Potenzial für bis zu 30 weitere Ladestationen bis Ende 2020. An allen diesen Ladestationen wird, wie im gesamten Versorgungsgebiet von IWB, zu 100 Prozent erneuerbarer IWB Strom abgegeben. IWB wird diese Infrastruktur weiter testen und dabei insbesondere die Benutzerfreundlichkeit und die Akzeptanz aus Sicht der Kunden untersuchen.
«10‘000 Elektrofahrzeuge auf den Strassen des Grossraums Basel»
Auch im Kanton Basel-Landschaft ist einiges in Bewegung: Marcel Corpataux, Projektleiter E-Mobility bei der Genossenschaft Elektra Baselland (EBL) betont, dass Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Elektromobilität die drei Stossrichtungen seien für eine umfassende Nachhaltigkeit im Energiebereich. Mit dem Schwerpunktprogramm Elektromobilität setze die EBL ihre Pionierrolle in diesem Bereich fort. Marcel Corpataux ist diesbezüglich sehr initiativ und umtriebig. Nicht ohne stolz sagt er: «Die EBL lancierte am 11. März 2015 gemeinsam mit dem Strategiepartner Basellandschaftliche Kantonalbank ein umfassendes Programm zur Elektromobilität. Ehrgeiziges Ziel ist, dass in wenigen Jahren 10‘000 Elektrofahrzeuge auf den Strassen des Grossraums Basel fahren und die Ladeinfrastruktur an wichtigen Knotenpunkten im Einzugsgebiet ausgebaut ist.» Ein Verdienst dieser Förderung: Mit ihrem Engagement hat die EBL zu einer markanten Zunahme der Elektrofahrzeuge im Kanton Basel-Landschaft um 145 Prozent in einem Jahr beigetragen. Eine nachhaltige Energieversorgung der Mobilität sei zunehmend mit der Stromversorgung verknüpft. Bei diesem Wandel wird die Elektromobilität in Kombination mit erneuerbarer Energie und intelligenter Netzsteuerung eine Schlüsselrolle spielen. Man sei somit voll auf Kurs auch mit der Energiestrategie 2050 des Bundes.
Der nimmermüde Elektromobilitäts-Lobbyist
Marcel Corpataux ist ein Elektromobilitäts-Lobbyist und wird nicht müde, die Vorzüge der Elektromobilität zu betonen: «Die Vorzüge vom hocheffizienten, emissionslosen und geräuscharmen Elektromotor bestehen in jeder Hinsicht. Er ist vierfach effizienter als ein Verbrennungsmotor, und erreicht eine dreifache Reduktion des CO2-Ausstosses mit erneuerbarer Energie – zum Beispiel mit EBL-GRÜN – und ist natürlich wesentlich leiser auf den Strassen unterwegs.» Die Elektromobilität gewinne halt eben laufend an Bedeutung, aufgrund der gesetzgeberischen Entwicklung (CO2- Steuer auf Neufahrzeuge), dem sich verändernden Umweltbewusstsein der Bevölkerung sowie neuen Playern mit innovativen Produkten. Im Versorgungsgebiet der EBL werde jeder Gemeinde eine leistungsfähige Ladestation zu kostengünstigen Konditionen ermöglicht: Bereits realisiert wurden Ladestationen in Anwil, Liestal, Pratteln, in Langenbruck und aktuell nun neu ab dem 27. August 2016 in Gelterkinden. Natürlich seien weitere in Planung. Als Pionier-Energiedienstleister im Bereich der Elektromobilität und Betreiber der ersten Schnellladestation in der Nordwestschweiz gehöre ein bedarfsgerechter Ausbau von Schnell-Ladeinfrastruktur zu den wichtigen kurz- bis mittelfristigen Zielen. Corpataux: «Mit der Elektromobilität ändert sich das zukünftige Tankstellenkonzept für die E-Fahrzeuge. Während zu Hauses und beim Arbeitgeber mit kostengünstigen Ladestationen das Fahrzeug geladen werden kann, braucht es auf und neben den Autobahnen leistungsstarke Ladestationen.» Besonders stolz ist Corpataux auf das Kompetenz-Center E-Mobility und die vielen gut besuchten Anlässe. Im Kompetenz-Center E-Mobility am EBL-Sitz in Liestal gibt zu den Themen Ladestation, E-Fahrzeug oder Kabel ein Team von Spezialisten Auskunft, das täglich mit einem der acht E-Fahrzeugen emissionslos und geräuscharm zu den Kunden unterwegs ist.
JoW