HO, HO, HO – Vom heiligen Nikolaus zum Santa Claus

    Alle Jahre wieder feiert das Spielzeug Welten Museum Basel die Adventszeit ausgiebig und zeigt sich mit weihnachtlich dekorierten Schaufenstern, umgestaltetem Shop und einer Weihnachtsausstellung in besonderem Glanz.

    (Bilder: SWMB)

    Die diesjährige Weihnachts­ausstellung widmet sich dem heiligen Nikolaus und seiner Entwicklung zum Santa Claus. Sie präsentiert ihn in vielen Formen und Farben: Einmal erinnert seine Kleidung noch an seinen Ursprung als Bischof von Myra, ein andermal trägt er ein grünes, braunes oder blaues Gewand mit weissem Pelz, wie es sich etwa für Väterchen Frost gehört. Viktorianischer Weihnachtsschmuck mit Santas, die in Heissluftballonen oder Zeppelinen eintreffen, ist ebenso zu bewundern wie weihnachtliche Bonbonnieren, die süsse Geheimnisse bergen.

    Bewegte Geschichte
    Der Nikolaus-Brauch hat seinen Ursprung in der Figur des heiligen Nikolaus, in der zwei historische Personen verschmelzen: die Bischöfe Nikolaus von Myra (4. Jh.) und Nikolaus von Sion (6. Jh.) in der heutigen Türkei. Laut Legende hat Sankt Nikolaus zahlreiche Wunder vollbracht: So besänftigt er einen Sturm, erweckt Tote zum Leben und bewahrt Frauen vor der Prostitution. Schon im Mittelalter wird er in Europa als Schutzpatron der Kinder verehrt.

    Bis zur Reformation im 16. Jahrhundert bringt Nikolaus die Geschenke, bis er Mitte des 17. Jahrhunderts vom Christkind als Gabenbringer abgelöst wird. Im 19. Jahrhundert kehrt er in dieser Funktion zurück – nun aber in weltlicher Gestalt. Schon im Jahrhundert davor gelangt Sinterklaas mit holländischen Auswanderern nach Amerika. Fern der Heimat verliert er seine religiösen Wurzeln: Aus Sinterklaas wird Santa Claus, der kaum mehr mit dem Bischof aus Myra zu tun hat. Lange bevor Coca-Cola ihn ab 1931 alljährlich für Werbekampagnen zur Weihnachtszeit einsetzt, verbreitet sich im 19. Jahrhundert das Bild vom stets fröhlichen Mann im roten Mantel. Mit grossem Bauch, Rentieren und neuem Namen kehrt er nach Europa zurück.

    Heute bestehen Traditionen und moderne Bilder nebeneinander. Die Gläubigen verehren den heiligen Nikolaus, die Werbung setzt auf den Weihnachtsmann – der klingelnde Kassen verspricht. Die Vorweihnachtszeit ist ohne ihn gar nicht mehr vorstellbar. Könnte er sehen, was aus ihm geworden ist: Bischof Nikolaus von Myra wäre sicher überrascht.

    «Ho, Ho, Ho – vom Weihnachtsmann zum Santa Claus» läuft bis zum 13. Februar 2022. Die zeitliche Nähe zum Valentinstag ist kein Zufall, gilt der Nikolaus doch auch als Patron der Verliebten. Die Ausstellung ist dreisprachig – Deutsch, Englisch, Französisch. Kleine Besucherinnen und Besucher können ihr Santiglaus-Versli in der Ausstellung hinterlassen und erhalten einen Mal- und Rätselbogen. Und am 6. Dezember begrüsst der Santiglaus die kleinen Gäste.

    pd


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